Wilson Swiss Open 2008

Samstag, 15. März 2008 Es war wieder soweit – endlich. Am Samstag 15. März 2008 fuhren einige VertreterInnen des BC Uto zu den Swiss Open nach Basel. In diesem Jahr dabei waren: Peter R., Thomas und Gabi, Daniela M., Giusi, Enrico und „Schwiegervater“, Patrick, Erich, Mario und Iris. Spannende Spiele sollten uns erwarten und soviel vorweg, der Fahrplan der Chinesen 5 Monate vor den Olympischen Spielen in Peking stimmt!

Treffpunkt um 12 Uhr im Büro des Bouvard’s. Los ging’s für die Ersten nach Basel. Der Rest (Peter, Patrick, Erich & Mario) folgte später, denn man konnte sich nicht genug Badminton an diesem Tag können und spielte noch einige Stunden im Yonex-Center. In Basel angekommen wurden als Erstes die Plätze reserviert, damit man anschliessend gemütlich einen Kaffee trinken und sich stärken konnte, denn es sollten uns spannende Spiele erwarten. Um 14 Uhr ging es endlich los. Gestartet wurde mit dem Mixed Lee/Lee aus Korea gegen He/Yu aus China. Schon dieses erste Spiel hatte sehr spannende und interessante Ballwechsel. Im ersten Satz sah man leider viele Fehler von beiden Seiten und ein eher sehr zurückhaltendes Spiel, dennoch gewannen die Koreaner den ersten Satz mit 21:17. Im zweiten Satz drehten die Chinesen auf und gewannen diesen mit 21:13, wobei man sich bei den Chinesen wirklich fragen musste, ob da wirklich Männlein und Weiblein auf dem Feld standen. Im dritten Satz sah es lange so aus, also ob die Chinesen das Ding sicher nach Hause bringen würden. Doch die Koreaner wurden noch mal wach und machten die Sache noch richtig spannend. Gut gekämpft und schön gespielt von den Koreanern, aber die Chinesen entschieden den Satz mit 21:19 und somit das Spiel für sich.

Im nächsten Spiel stand das erste Damen-Einzel auf dem Programm. Es spielten China gegen Deutschland, genauer gesagt traf die Nr. 1 der Welt Xie, Xingfang (CHN) auf die Nr. 7 Xu, Huaiwen (GER). Für alle die jetzt schmunzeln, ja es hört sich nicht unbedingt Deutsch an, aber egal, Xu spielt für Deutschland. Der erste Satz war ziemlich spannend. Im ersten Teil machte Xu ein tolles Spiel und Xie war immer ein bisschen hinten dran. Es gab tolle Ballwechsel, jedoch gelangen Xie dann ein paar sehr schöne Punkte und Xu hatte viel Pech. So gewann die Chinesin den ersten Satz mit 22:20. Im zweiten Satz war Xie dann warm gespielt. Xu musste viel rennen und kämpfen, jedoch machte Xie immer die entscheidenden Punkte. Teilweise wurden die Bälle regelrecht weggefischt, aber dies so genial, dass man immer wieder staunen konnte. Der zweite Satz fiel deutlich mit 21:10 für die Chinesin Xie aus. Peter holte für Iris am Yonex-Stand ein Autogramm von Xu, Huaiwen - an dieser Stelle vielen Dank noch mal.

Das erste Spiel an diesem Abend, ohne chinesische Beteiligung, war das erste Herrendoppel. Die Indonesier Kido/Setiawan spielten gegen die aus Malaysia stammenden Spieler Abdul Latif/Mohd Tazari. Es war ein Spiel, welches fast eine Stunde dauerte und hoch spannende Ballwechsel beinhaltete. Das Tempo war gleich deutlich höher und manchmal hatte man Mühe dem Ball zu folgen. Die Stimmung in der Halle war super und man spürte, dass sich das Publikum entschieden hatte, die Indonesier zu unterstützen. Keiner schenkte dem anderen etwas und die Smash-Abwehr der Herren, auf beiden Seiten, war einfach spitze. Am Ende verloren die Indonesier, trotz der tollen Unterstützung des Publikums, mit 21:17, 17:21 und 17:21.

Im nächsten Spiel, dem Herreneinzel, war mit dem Polen Wacha auch noch Europa in den Halbfinals der diesjährigen Swiss Open vertreten. Leider spielte in diesem Jahr der bei den Damen sehr beliebte Däne Peter Gade nicht! Wacha musste gegen den Malaysier Lee, Chong Wei antreten, welcher immerhin die No. 2 in internationalen Ranking ist. Er machte einen sehr müden und abgekämpften Eindruck, hatte er ja bis dahin ein tolles Turnier gespielt, denn einfach so ist er sich nicht ins Halbfinal gekommen. Leider verlor Wacha den ersten Satz mit 14:21 und auch im zweiten Satz sollte es ihm nicht besser gehen, denn dieser ging mit 14:21 ebenfalls verloren. Es sollte nicht der Tag der Europäer werden, mit einer Ausnahme, aber dazu später mehr.

Das Damendoppel versprach mit der Paarung China vs. China wenig Spannung, so machte sich der Uto-Trupp auf zu Speis und Trank. Die Damen steuerten zielstrebig auf die Chüpli-Bar zu. Gemütlich trank man das Chüpli und naschte Salzstangen und Chips, welche den ersten Hunger vertrieben. In der Zwischenzeit war dann auch Halbzeit und für alle die es interessiert, das Damendoppel gewann Chinas J Du/Yu mit 26:24 und 21:13. Nach anschliessender kurzen Shopping-Tour ging es zurück zum geschehen. Es stand das nächste Damendoppel auf dem Programm China Zhang/Wei vs. Korea Lee/Lee. Dieses Damendoppel war ziemlich eindeutig und wurde von den Chinesinnen mit 21:15 und 21:11 gewonnen. Somit gab es für den Finaltag am Sonntag ein rein chinesisches Finale im Damendoppel, welch Überraschung.

Im nächsten Spiel, dem zweiten Dameneinzel, kam es auch wieder zu einer „chinesischen“ Begegnung. Die aus China stammende Zhang, Ning traf auf die Französin Pi, Hongyan. Der erste Satz ging relativ deutlich zugunsten der Französin aus, welche diesen mit 21:12 für sich entscheiden konnte. Im zweiten Satz drehte die Chinesin auf und gewann diesen mit 21:15. Im dritten Satz konnte die Französin Pi ihre Möglichkeiten nicht nutzen und musste diesen Satz an die Chinesin mit 9:21 verloren geben. Zusammenfassend war es ein gutes Spiel von beiden Seiten, jedoch nutzte die Chinesin die sich ihr angebotenen Chancen besser, vor allem im dritten Satz. Somit stand das nächste rein chinesische Final für den Sonntag fest.

Das nächste Spiel war ein Mixed mit europäischer Beteiligung. Dieses Spiel wurde zum Knaller des Abends, aber dazu später mehr. Es trafen die Weltmeister 2008 aus Indonesien Widianto/Natsir auf die Engländer Kellogg/Clark. Eigentlich fast überflüssig zu erwähnen, dass das Publikum in Basel voll hinter den Engländern stand, denn schliesslich sollte Europa irgendwie in den Final-Spielen vertreten sein. Mixed auf höchstem Niveau zu sehen ist wirklich genial und eigene Erkenntnisse konnten auch gewonnen werden. Ob diese dann umsetzbar sind, wird man sehen. Aber nun zu Spiel! Die Engländer fanden gut ins Spiel und konnten im ersten Satz immer einen Vorsprung von 2-3 Punkten für sich behaupten. Die Annahme von Donna Kellogg nach den Angaben der Indonesier war einfach nur Spitze. Sie hechtete im wahrsten Sinne nach vorne Richtung Netz und baute so von Anfang an Druck auf, denn einige dieser Annahmen waren direkte Punkte. Leider sollte der Vorsprung gegen Ende des ersten Satzes schrumpfen und so gab es einige Zeit gleichstand und immer wieder wechselnde Angabe. Die Engländer wurden vom Publikum, wie noch kein/keine Spieler/Spielerin zuvor, angefeuert doch leider verloren Kellogg/Clark den ersten Satz mit 23:25. Im zweiten Satz drehten die Engländer dann auf. Die Indonesier konnten dem druckvollen Spiel der Engländer fast kein Mittel entgegenbringen. Immer das Publikum im Nacken, welches die beiden mit Trommeln und Getöse unterstützte. Es konnten lange Ballwechsel verfolgt werden, welche meistens mit einem Punkt für Kellogg/Clark endeten. So gewann die beiden den zweiten Satz mit 21:14. Die Engländer konnten ihr starkes Spiel auch im dritten Satz fortsetzen und machten relativ wenig Fehler. Jeder Punkt wurde in der Zwischenzeit frenetisch vom Publikum bejubelt. Die St. Jakobshalle in Basel bebte. Beide machten an diesem Tag ein starkes Spiel und konnten so auch den dritten Satz mit 21:14 für sich entscheiden. Somit waren Kellogg/Clark, nach dem Aus des Polen Wacha, die einzigsten Europäer im Final am Sonntag.

Nach diesem Hochspannenden und Nerven aufreibenden Spiel brauchte man erstmal eine kurze Erholung und ging etwas trinken. Der Tag in Basel war noch nicht vorbei, denn zwei Spiele sollten noch folgen.

Nach dem Thriller im Mixed war das zweite Herreneinzel an diesem Tag eher Magerkost, vor allem da es sich wieder um ein rein chinesisches Duell handelte. Die Nr. 3 der Welt Bao Chunlai gegen die Nr. 1 Lin, Dan. Leider erwies sich dieses Spiel als nicht so spannend, da man irgendwie das Gefühl hatte, das eine gewisse Absprache zugunsten Lin, Dans bestanden hatte. Wie zu erwarten gewann das Spiel die Nr. 1 der Welt mit 21:18 und 21:19.

Das letzte Spiel des Abends sollte noch einmal richtig spannend werden. Es spielten die Herren aus Korea Jung/Lee gegen die aus Malaysia stammenden Choong/Lee. Die Malaysier waren eigentlich die Favoriten für dieses Spiel, jedoch erleben wir auch hier eine Überraschung. Die Koreaner hatten das Publikum in Basel hinter sich und wurden dementsprechend auch angefeuert. Einmal mehr konnten wir an diesem Tag Badminton auf höchstem Niveau verfolgen. Die Schnelligkeit in der Spielweise der Asiaten ist nur bewundernswert. Im ersten Satz spielten die Koreaner sicherer und schafften es damit die Malaysier entsprechend zu verunsichern. Der erste Satz ging mit 21:18 zugunsten von Jung/Lee aus. Auch im zweiten Satz behielten die Koreaner die Nerven und machten einfach weniger Fehler. Tolle Ballwechsel und ein sicheres Spiel verhalfen den Koreanern auch den zweiten Satz mit 21:19 für sich zu entscheiden.Ein langer und schöner Tag in Basel ging zu Ende. Nach einem letzten Kaffee machte sicher der Uto-Trupp auf dem Heimweg nach Zürich. Festzuhalten ist, das China mit einem Paukenschlag zurück kam, denn vier der fünf Final-Spiele am Sonntag waren mit chinesischer Beteiligung.

Sonntag, 16. März 2008

Am Sonntag machte sich nochmals eine kleine Delegation der Utoraner auf dem Weg nach Basel. Die einen auf Einladung und die andere, weil sie eine Eintrittskarte gewonnen hatte. Um 11 Uhr war wieder Treffpunkt im Büro der Bouvards und los ging es Richtung Basel. Um es vorwegzunehmen, es sollte der fast perfekte Tag der Chinesen werden.

Los ging es um 12 Uhr mit dem Dameneinzel. Es traf Xie, Xingfang auf Zhang, Ning, beide aus China, aufeinander. Erwartungsgemäss entschied die Nr. 1 der Welt Xie das Spiel mit 21:18 und 21:17 für sich. Es konnte in diesem Spiel ein interessantes Spiel am Netz beobachtet werden und die Erkenntnis, dass ein Netzspiel auch im Einzel durchaus möglich ist.

Das nächste Spiel war das Herreneinzel. Die Nr. 1 der Welt Lin, Dan traf auf den aus Malaysia stammenden Lee, Chon Wei. In diesem Spiel zeigten die besten der Welt ihre ausserordentliche Technik und ihre Schnelligkeit. Der Malaysier Lee kämpfte in diesem Spiel, jedoch hatte Lin, Dan fast immer das bessere Ende für sich. So gewann die Nr. 1 das Spiel mit 21:13 und 21:18. Nach zwei Spielen stand es schon 2:0 für China.

Als nächstes Stand das Mixed, mit Beteiligung der beiden im Turnier verbliebenen Europäern, auf dem Programm. Wieder einmal China, vertreten durch He/Yang, spielten gegen die Engländer Kellogg/Clark. Konnten die beiden über Nacht ihre gute Form für den heutigen Finaltag konservieren? Leider nicht! Durch viele Fehler vonseiten der Engländer hatten die Chinesen ein leichtes Spiel. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass Kellogg/Clark ihr Finale bereits am gestrigen Tag gespielt hätten. Auch die erneute tolle Stimmung in der St. Jakobshalle in Basel und die Unterstützung für die beiden konnten ihnen nicht helfen. So gewannen die Chinesen He/Yang das Spiel relativ deutlich mit 21:15 und 21:9. Somit stand es bereits 3:0 für China. Wir freuen uns auf die Olympischen Spiele in Peking!

Das Damendoppel war sowieso schon für China gebucht, das es sich um ein rein chinesisches Duell handelte. Die Damen Zhang/Wei trafen auf Yang/Zhang. Immerhin konnten die Zuschauer ein Spiel beobachten, welches über 3 Sätze ging. Nach einem langen Spiel, welches über eine Stunde dauerte, konnten Yang/Zhang das Spiel mit 18:21, 24:22 und 21:13 für sich entscheiden. China hatte zu diesem Zeitpunkt bereits das vierte Spiel für sich entschieden. Einzig das Herrendoppel konnten sie an diesem Tag nicht für sich entscheiden, da es ohne chinesische Beteiligung war.

Im letzten Spiel des Tages trafen die Koreaner Jung/Lee auf die Indonesier Kido/Setiawan. Auch dieses Herrendoppel war von schnellen und schönen Ballwechseln geprägt und sollte das Publikum in Basel zu einer erneuten Höchstleistung an Unterstützung für die Koreaner antreiben. In einem packenden Spiel konnten die Koreaner ihre Form vom gestrigen Tag bestätigen und gewannen das Spiel in drei Sätze mit 17:21, 21:16 und 21:13.

Soweit die Berichte zu den Swissopen 2008 in Basel. Auch im 2009 hoffen wir auf spannende Spiele und vor allem auf mehr europäische Beteiligung. Wir sind gespannt, ob die Olympischen Spiele in Peking die Eindrücke aus Basel bestätigen und China tatsächlich so stark sein wird wie in Basel bereits angekündigt oder ob wir die eine oder andere Überraschung erleben dürfen.

Iris